
Auf dem Weg in die Cloud
Der Übergang ist schleichend. Ich behaupte mal frech, dass viele bereits Daten in der Cloud speichern, ohne das zu wissen, darüber nachdenken und vor allem ohne zu wissen, dass das so heißt.
Als es noch keinen Namen dafür gab
Bei mir war der Anfang, dass ich eine unkomplizierte Lösung suchte, um meinen Thunderbird-Kalender Lighning im Büro mit dem zu Hause synchronisieren zu können. Über ein Plugin und einen WebDAV-Zugang zu meinem eigenen Webspace war dies dann nach nerviger Frickelarbeit möglich. Allerdings haperte es an allen Ecken und Enden, sodass ich recht schnell auf Google Kalender umgestiegen bin, sobald Googles API das hergab. Ohne es zu merken war ich in der Cloud gelandet.
Nachdem dann mein erstes Android Smartphone zu meiner Gerätesammlung hinzukam, verlagerte sich neben dem Kalender auch die Kontakteverwaltung in Googles Cloud und wird seither – ebenfalls über Thunderbird – zwischen 3 Rechnern (Heim-PC, Büro-PC und Laptop) und meinem Handy auf dem gleichen Stand gehalten.
Was ist das mit der Wolke und wo ist die Grenze
Wie man vielleicht schon sehen kann nutze ich meine Daten in der Wolke eher zum Abgleichen meiner lokalen Dateien auf diversen Endgeräten. Die Grundidee des Cloud Computing ist ja aber seine Daten (und eventuell sogar die Programme) ausschließlich auf Servern liegen zu haben und sie dort auch zu bearbeiten. Streng genommen nutze ich lediglich Google Docs auf diese Art. Neben den unzähligen Vorteilen von Google Docs, gibt es dann doch einen für mich nicht unwesentlichen Nachteil: man müsste IMMER online sein, um auf seine Dokumente Zugriff zu haben.
Und hier liegen die Vorteile eines Systems, wie Dropbox. Ich will später einmal mehr über meinen Lieblings-Cloud-Dienst schreiben, aber das Prinzip ist folgendes: Es gibt einen lokalen Ordner auf dem Rechner, der mit meinem Account bei Dropbox synchronisiert wird. Dazu installiert man sich einen Client, der einem bei der Einrichtung behilflich ist, alles weitere geschieht vollkommen im Hintergrund. Man hat immer alle Daten auf allen Systemen, es gibt Apps für die ganzen Smartphones und eine Webschnittstelle für den Zugriff von anderen Rechnern. Hinzu kommt noch eine ausgereifte Sharing-Funktion, die den Austausch von Daten ermöglicht.
Synchron mit der Wolke
Ich nutze das moderne Internet also eher dazu meine jeweiligen lokalen Systeme auf dem selben Stand und um Zugriff auf meine Dateien zu haben. Allerdings habe ich dadurch mittlerweile bereits eine ganze Menge meiner Daten in die Wolke ausgelagert und gleiche eigentlich nur noch meine lokalen Systeme mit den Daten aus der Cloud ab. Das geht vom GTD-Aufgabenplaner, Browser-Lesezeichen, sogar Browser-Plug-Ins über Kalender und Kontakte bis hin zu meinen Mails.
Ist IMAP auch Cloud Computing
Erst vor kurzer Zeit habe ich nämlich auch meinen Mail-Account von einem POP3 zu einem IMAP-Account geändert, was für mich auch irgendwie in dieses „im-Web-Speichern“ hinein gehört. Es werden also die Mails streng genommen gar nicht mehr vom Server herunter geladen, sondern lediglich mit meinem lokalen Ordner abgeglichen. Somit habe ich auf allen meinen Rechnern und auf dem Android immer alle Mails und sogar die Ordner „Gesendet“ und „Entwürfe“ werden synchronisiert. Ich steh auf sowas.
Fazit
Um es also zusammenzufassen: Ich bin auf dem Weg in die Cloud quasi steckengeblieben und habe zwar inzwischen eine ganze Menge Daten auf Servern verteilt, arbeite aber nach wie vor auf einem lokalen System und speichere auch meine Daten lokal. Trotzdem möchte ich auf die Annehmlichkeiten überall auf die selben Daten zugreifen zu können nicht mehr verzichten müssen. Also: Ja, ich bin auf dem Weg in die Wolke und werde weiter gehen.
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ein Kommentar zu "Auf dem Weg in die Cloud"
danke!! jetzt weiß ich wenigstens wovon alle reden, wenn sie mal wieder in ihren wolken schwelgen.. :)